Holzproben

Wie müssen die Proben aussehen?

Die Holzproben für die Holzanatomie sollten es im Idealfall ermöglichen, einen Quer-, Tangential- und Radialschnitt durch den „Baum“ anzulegen. Oft reichen dabei schon Stücke von 1 x 1 x 1 cm Kantenlänge aus. Im archäologischen Kontext erfolg die Probenentnahme gerne an Bruchstellen, an denen das Holz gesplittert ist oder schon eine Schadstelle ist. So kann man auf wenig invasive Art eine Probe von wenigen Millimetern entnehmen. Je nach Holzobjekt kann die Beprobung durch einen Archäologen erfolgen und ins Labor geschickt werden oder die Beprobung und Bestimmung wird direkt vor Ort gemacht.

Was kann untersucht werden?

Holzreste aus archäologischen Ablagerungen, die durch Feuchtbodenerhaltung, Verkohlung oder Mineralisation (schwierig) erhalten sind. Die ursprüngliche holzanatomische Struktur muss in Teilen erhalten sein. Auch Versteinerungen, z. B. aus paläontologischen Fundstellen, können untersucht werden, erfordern aber eine andere Probenaufbereitung.

Wie wird die Holzprobe untersucht?

Im archäologischen Kontext sind die Hölzer meistens verkohlt oder feucht erhalten. Mit einer konventionellen Rasierklinge erfolgt hier die Vorbereitung der Probe: Bei verkohlten Stücken wird eine frische Bruchkante erzeugt, die man unter einem Auflichtmikroskop betrachten und die Merkmale bestimmen kann. Bei weichen, unverkohlten Hölzern werden mit einer Rasierklinge sehr dünne, durchsichtige Proben verschiedener Schnittrichtungen entnommen, die unter dem Lichtmikroskop bestimmt werden. Bei dieser Methode ist der Eingriff am Objekt meistens gar nicht zu sehen (z. B. wichtig bei Museumsobjekten).

Will man mehr als nur die Holzart bestimmen, lohnt es sich evtl. das Holz zu härten (z. B. mit einem Kunstharz) und mit einem Mikrotom einen größeren Schnitt anzulegen. Mit einer Mikroskopkamera kann man die Proben entsprechend dokumentieren.