Dr. Gerlinde Bigga
Wer mich googelt, findet wahrscheinlich sehr viel „Schöningen“ im Zusammenhang mit mir. Das fing alles an mit dem Studium der Ur- und Frühgeschichte, Archäologie des Mittelalters, Vorderasiatischen Archäologie und Geologie/Paläontologie in Tübingen. Ja, das ist die offizielle Bezeichnung und steht alles so auf meinem (damals noch) Magister-Zeugnis. Nach vielen Ausgrabungen in Syrien, Deutschland und einigen anderen Ländern, fokussierte ich mich dann auf die Archäo- und Paläobotanik und innerhalb dessen wiederum auf Markroreste („Früchte und Samen“ und speziell auch Holz). Ich durfte über die „Die Pflanzen von Schöningen“ promovieren, einer einmaligen Fundsituation, die Aufschluss über Umwelt und Leben der Menschen vor rund 300.000 Jahren in Mitteleuropa gibt.

Danach verließ ich die aktive wissenschaftliche Laufbahn und wurde wissenschaftliche Projektoordinatorin bei Senckenberg und schließlich Forschungsreferentin bei der Baden-Württemberg Stiftung. Als eine der größten Stiftungen Deutschlands, gab es hier natürlich so einiges zu lernen. Ich hatte spannende Forschungsprogramme aus den Lebenswissenschaften, durfte die Unterstiftung Artur Fischer Erfinderpreis betreuen und war mit Coaching4Future in die Fachkräftesicherung des Landes involviert. Alles hat sehr viel Spaß gemacht, aber wie das leider mit befristeten Verträgen so ist, trieb es mich weiter. So durfte ich bei der Stiftung Weltethos Werte und Demokratiekompetenzen vermitteln – ein ganz anderes Feld, das mich auch persönlich geprägt hat. Dann kam Corona und machte das Arbeiten in Großgruppen an Schulen leider und möglich. Interimsweise habe ich in dieser Zeit Schulprojekte für einen MINT-Bildungsanbieter weiter entwickelt, habe ein Fernstudium als Kulturmanagerin begonnen (und mittlerweile erfolgreich abgeschlossen) und bin aktuell am Tübingen AI Center event coordinator.
Warum dann eine Seite über Holzanatomie?
Weil ich das bis heute gerne freiberuflich mache. Das Arbeiten am Mikroskop ist Vollzeit wirklich nicht gut für Augen und Rücken, aber mal so nebenbei hat es etwas Meditatives. Ich nehme daher immer noch, je nach Arbeitsauslastung, kleinere Aufträge an. So bleibt auch das Wissen und die Erfahrung frisch!
Daneben habe ich auch immer gerne Lehre gegeben und halte hin und wieder Vorträge zu ganz unterschiedlichen Themen in Museen, Vereinen und Volkshochschulen. Zuletzt sprach ich über Einhörner und so (was man halt alles so in Fossilien hineininterpretiert). Wie man merkt, bin ich also recht flexibel, wofür ich mich begeistern kann. 😉
Bleibt immer neugierig!